Ich hab lange lange überlegt ob ich sie noch einmal posten soll in der Zeit wo dieses Forum in der Schwebe hing, nach dem Relaunch wollte ich schauen wie so alles läuft . Jetzt nach der Eingewöhnung aller denke ich das es an der Zeit ist, sie hier neu unverändert starten zu lassen
viel Spass euch mit
Novemberrain
Es ist doch immer das gleiche , wenn etwas im Haushalt kaputt gehen muss, ist es an einem Freitag oder Samstag kurz vor Geschäftsschluss .
Dieses mal ist es die Kaffeemaschine , die ihren Geist aufgeben musst , genau dann wenn ich gerade mal ein Kaffee trinken will , wo ich doch Teetrinker bin. Und ausgerechnet jetzt noch dieses nasskalte Novemberwetter“ murmelt Martin vor sich hin, während er mit schnellen Schritten durch die Innenstadt läuft . Sein Auto musste er auch noch hinter dem Bahnhof parken , weil seine Stammtiefgarage ausgerechnet heute für den Flohmarkt gesperrt ist .
Ja seine Laune ist wirklich nicht die beste und da tröstet es ihn wenig das er nur noch durch die Unterführung muss , wo die Busse langsam und dann schon fast am Auto ist .Er war seit Tagen mies drauf . <br/>
Im Job lief es gerade nicht besonders und zu allem Überfluss ging ihm sein Nachbar sehr auf die Nerven . Dieser war einer dieser Möchtegern Computerexperten , die beim genaueren Hinsehen wirklich , aber auch gar nix zu Stande brachten . Dies war dann immer der Zeitpunkt bei dem Sein Nachbar beim Ihm klingelte und um Hilfe bat . Seit Tagen ging es nun so . Er war diese Woche krank geschrieben , seit Monaten ging es im schon mies . Der Ärger auf der Arbeit setze ihm mächtig zu . Seinem nächsten Vorgesetzten war wirklich aber gar nix recht zu machen . er musste sich sämtliche Frechheiten bieten lassen . Noch dazu war er stets der Sündenbock . Nach und nach schlichen sich Fehler bei ihm dazu noch ein . Mit dem Chef konnte er auch nicht reden, dieser war ein Coleriker wie er im Buche stand .“
In der Unterführung bleibt er nun ein wenig stehen , weil es grade wie aus Eimern schüttet . Martin war zwar eh schon von oben bis unten durchnässt , das ihm dieser Platzregen nun wirklich eigendlich nix mehr ausmachen würde . Wenn dieser Mistkerl von Vorgesetzen sich nicht immer überall einmischen ....ach dieser Regen , muss den Schauer wohl hier grad abwarten .“ Dachte er bei sich .“Gott sei dank würde er ...MOMENT ...Was is das ?“ gingen seine Gedanken weiter als er ein Leises Wimmer wahrnimmt , ganz in seiner Nähe . doch wo er auch hinschaut , er sieht niemanden .
Aber da ist doch was ?!
Wieder schaut er sich um , sehen kann er jedoch nix .
Als sich ein Bus nähert der in die Unterführung hereinfährt , erhellt der Lichtkegel des Busses kurz eine Nische direkt unter der Brücke .
Jetzt wusste er woher das Wimmern kam . unter einem schwarzen Mantel mit Kaputze kauert eine Gestalt. Neben der Fahrbahn , ist jeweils ein Gehweg, direkt daneben erheben sich die Brückenfundamente , welche mit großen blauen Granitsteinen gepflastert sind. Martin hat mühe
Dort hochzuklettern, zwei mal rutscht er ab und saust nach unten , doch im Dritten Anlauf schafft er es zu der Gestalt hochzuklettern . als er näher kommt erkennt er das der Mantel metallisch glänzt . es musste Lack sein , er kannte es nur aus dem Kino , doch über den Glanz war er überrascht . „Hallo , kann ich ihnen helfen?“ fragt er ? . Nix tut sich , das wimmern bleibt unverändert . Vorsichtig legt er eine Hand auf die Schulter der Gestalt .doch nun hebt sich der Kopf . Er blick in ein verheultes mit nassen Haaren verhangenes Gesicht .
Sofort kram Martin In seinen Taschen nach einem Taschentuch .Irgendwie findet er durch Zufall wirklich eine Packung Papiertaschentücher . Eigentlich ein Wunder.Er nutzt normalerweise nur Stofftaschentücher .
Zaghaft schiebt er die Haare beiseite hinter die Ohren .
Plötzlich blickt er in die verweinten Augen ! Ein Schreck durchfährt seine Glieder . Er kennt diese Augen, er kennt dieses Gesicht .
Er die wimmernde Gestalt ist niemand anders , als seine ehemalige Schulkameradin Lilli .
Er hatte sie seit Jahren nicht mehr gesehen , eigentlich zu letzt am Tag der Inoffiziellen Abschlussfeier . Martin war auf der Realschule am Ort und dort war es seit bestehen der Schule Tradition , das es eine inoffizielle und eine offizielle Abschlussfeier gab . bei ersteren dachten sich die Schüler immer Streiche aus . verbarrikadierten die Schule , die Lehrer mussten lustige Aufgaben machen .
Lilli war natürlich auch dort und feierte mit ihren Freundinnen .
Jetzt saß sie verweint vor ihm bekleidet mit einer knappen Lackkorsage und einem Lackminirock . ihre Beine hatte sie dicht an ihren Körper gezogen und ihre arme um die Knie gelegt . an ihrem rechten Arm baumelte eine Plüschhandschelle .
Grell geschminkt war sie ebenfalls, aber die Tränen hatten ganze Arbeit und das ganze Make up kaputt gewaschen.
„kannst du aufstehen“ fragte Martin sie . Lilli nickte vorsichtig. Er Half ihr beim Aufstehen . doch ihre Beine waren viel zu schwach , sie sackte zusammen wie ein nasser Sack . Martin konnte sie gerade noch mit beiden armen halten . Er musste ein paar male umgreifen bis er sie richtig hatte . dann hob er sie mit beiden Armen Hoch und rutschte vorsichtig den kleinen Hang bis auf den Bürgersteig wieder herunter .
er setze Lilli kurz ab und nahm sie dann schließlich huckepack auf den Rücken und ging mit ihr bis an sein Auto.
Gott sei dank war dieser Dicke graue Wagen mit dem Stern auf der Haube verschwunden der die Parklücke so eng gemacht hatte , das Martin mühe hatte dort einzuparken . jetzt war ihm der vorhandene Platz eine große Hilfe . so konnte er Lilli direkt von seinem Rücken auf den Beifahrersitz hinunter gleiten lassen . Sie war wirklich sehr schwach und arm dran . doch er stellte keine Frage , er half ihr einfach .
Es war für ihn einfach selbstverständlich . warum wieso weshalb sie nun in dieser Situation war , spielte keine Rolle . Vielleicht würde sie es ihm irgendwann erzählen . Momentan sagte sie kein ton, aber sie hatte auch aufgehört zu weinen .
Die Fahrt über blieb es auch ruhig . Martin hatte alle Hände damit zu tun , auf dem Verkehr zu achten , es regnete weiter in Strömen , die Sicht war schlecht , doch Martin kannte sich gut aus und fuhr sicher durch die Vororte der Großstadt .
Je mehr sie aus der Stadt heraus fuhren , desto stiller wurde es . leise rauschte der Fahrtwind , gedämpft surrte der Motor, gleichmäßig prasselte der Regen gegen die Windschutzscheibe . Die Lichter der Stadt wurden weniger , verschwanden ganz als sie durch den dichten dunklen Wald fuhren . nun war es nicht mehr weit bis zu Martins Wohnung . Lilli hatte sich auf ihrem Sitz zusammengekauert wie ein Häufchen Elend . die Beine hatte sie eng an sich gezogen , die Arme vor der Brust verschränkt , ihre Hände darin vergraben , ihr Blick ging starr durch die Seitenscheibe nach draußen .
Weit , Weit ging die Straße immer mehr Berg auf hinauf . Oben
Auf der Bergkette angekommen bogen sie nach rechts ab , in ein kleines
Dörfchen. am Ende des Dorfes machte die Straße eine sehr scharfe Rechtskurve , direkt danach waren sie auch schon da . Martin parkte dein Wagen direkt vor dem Haus . Er Stieg aus , ging um den Wagen rum und Hob Lilli wieder aus dem Auto , Setze sie kurz ab um sie dann Wieder Huckepack zu nehmen . Mit Schnellen Schritten ging er die Treppe empor , die von Aussen zum Ersten Stock führte , wo sich seine Wohnungstüre befand . zum Glück war dort ein Großes Vordach angebracht , der sie vor dem immer noch sehr starken Regen schütze .
Nach dem er aufgeschlossen , brachte er Lilli direkt ins Badezimmer . so durchgefroren wie sie war brauchte sie sicherlich erste mal eine Heiße Badewanne , die er auch direkt einließ nach dem er sie abgesetzt hatte .
Er brachte ihr noch kurz trockene Sachen ehe er sie alleine Ließ und begann das Auto zu entladen .
Noch Etwas verwirrt begann sich Lilli nun zu entkleiden . als sie in das warme Wasser stieg atmete sie tief und kräftig durch . nun hatte das Schrecken für sie ein Ende , so hoffte sie .
Die Wärme tat ihr sehr gut , sie genoß richtig . langsam kehrten ihre Lebensgeister wieder in sie zurück . Nach gut über einer Stunde wurde das Wasser langsam kühler und für Lilli wurde es Zeit aus der Wanne zu steigen . beschwerlich richtete sie sich in der Wanne auf und zog den Stöpsel . Leise entwich das wasser aus der Wanne . langsam stand sie auf und griff nach einem Handtuch das bereitlag , damit sie sich abtrocknen konnte .es dauerte eine ganze Weile bis sie das geschafft hatte , alles bis auf ihre Haare . diese zu trocknen kam ihr vor wie eine halbe Ewigkeit . erst dachte sie , dabei , ihre Nase würde dabei ein streich spielen als sie den leckeren Geruch von Essen wahr nahm .
Aber dieser himmlische Duft wurde immer intensiver . Lilli begann sich ein wenig zu beeilen .warum wusste sie selber nicht so genau . aber soweit sie noch wach war und denken konnte, wusste sie , das sie nicht Nackt wieder rauskommen konnte . doch Martin hatte ihr ein Jogginganzug bereitlegt sowie eine Boxershort , die ihr sogar recht gut passte . Als sie schließlich die Badezimmertüre öffnete war der Duft einer frischen Pizza im Ofen nicht mehr zu leugnen . sie kam gerade ins Wohnzimmer herein , als Martin sie anblickte , der gerade 2 Pizzen auf den Esstisch stellte . „Hast du Hunger ?“ fragte er . Lilli nickte und setze sich gegenüber von Martin an den Tisch . Dieser goß ihr ein Glas Wasser ein „und Durst hast du sicher auch“ sprach er weiter .